Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Weiherhammer
Der abwehrende Brandschutz reicht in Weiherhammer bis ins Jahr 1717 zurück, bedingt durch den Bau eines Hochofens am östlichen Teil des Beckenweihers, der am 27.09.1717 betriebsbereit war. Im Jahr 1719 wurde eine Hammerhütte dazugebaut. In den folgenden Jahren wurden die ersten Holzhäuser am westlichen Ufer des Beckenweihers gebaut. Da auch die Firmengebäude aus Holz waren, kam es aus ungeklärter Ursache zu einer Vielzahl von Bränden. Hier waren nicht nur die Arbeiter des Hochofens und der Hammerhütte gefragt, auch die umliegenden Bauern mit ihren Knechten kamen regelmäßig zur Hilfe. So gesehen existiert seit 1717 ein Vorläufer der Feuerwehr Weiherhammer (1730 Weihersdorf - 1742 Beckendorf - 1906 Wunsch der Einwohner - erst 1934 vom Innenministerium genehmigt - den gleichen Namen wie das Hüttenwerk, also Weiherhammer).
Am 15. August 1874 wurde eine Freiwillige Feuerwehr in Beckendorf (später Weiherhammer) gegründet. Diese wurde durch Antrag der Wehr und des Vorstands, Herrn Direktor Haberl am 5. Februar 1936, vom Bayerischen Landesfeuerwehrverband als Freiwillige Werksfeuerwehr-Hüttenwerk Weiherhammer umbenannt, mit der Verpflichtung, im Gemeindebereich und darüber hinaus Brandhilfe zu leisten.
Durch die zwischenzeitlich stark wachsende Gemeinde sah sich der damalige Kommandant Heinrich Schmidt der Werkfeuerwehr nicht mehr imstande den Feuerschutz für den Gemeindebereich Weiherhammer aufrechtzuerhalten.
Am 19. Februar 1959 teilte das BHS-Werk Weiherhammer der Gemeinde schriftlich mit. Diese wurde mit Schreiben vom 16. März 1959, durch das Landratsamt Neustadt an der Waldnaab aufgefordert, sofort mit den Vorbereitungen für die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr und die Schaffung der nötigen Einrichtungen und Gerätschaften für den ausreichenden Feuerschutz zu beginnen.
Am 15 Mai 1959 fand im Schermsaal die von der Gemeinde einberufene Versammlung zur Gründung bzw. Reaktivierung der Freiwilligen Feuerwehr statt. Georg Nickl konnte hierzu Landrat Christian Kreuzer, Kreisbrandinspektor Ludwig Ruf, Werkskommandanten Leo Zanner sowie viele Angehörige der Werksfeuerwehr und eine große Anzahl Männer und Jugendliche des Ortes begrüßen. Spontan erklärten 48 der Anwesenden ihren Beitritt als aktive Mitglieder in der Freiwilligen Feuerwehr sowie 13 Anwesende als passives bzw. förderndes Mitglied. Nickl prägte die mit viel Applaus aufgenommenen Worte: Weiherhammer ist eben Weiherhammer. Bei der Wahl zum Verwaltungsrat am 6. Juni 1959 ging als Kommandant und 1. Vorstand Hartwig Heribert hervor, sein Stellvertreter wurde Michael Säckl.
Rasant ging es in den nächsten Jahren mit der jungen Wehr aufwärts:
Der 12. Juni 1960 war seit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr der größte Tag der noch jungen Wehr. Nach dem Festgottesdienst und Kirchenzug fand beim Sägewerk Ziegler die feierliche Übergabe des neuen Löschfahrzeugs statt.
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Mehr als 30 Vereine beteiligten sich am 15. und 16. Juli 1961 am Gründungsfest mit Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr Weiherhammer. Ebenfalls 1961 wurde von 3 Löschgruppen das erste Leistungsabzeichen in Bronze abgelegt.
In einer schlichten, jedoch eindrucksvollen Feier wurde am 23. September 1962 nach der kirchlichen Weihe das neue Gerätehaus von Bürgermeister Hans Gollwitzer dem Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr, Michael Säckl, übergeben.
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1969 - 10-jähriges Wiedergründungsjubiläum.
1970 - Anschaffung des Pulveranhängers P250.
1972 - Eingliederung der Freiwilligen Feuerwehr Trippach auf eigenen Wunsch in die Freiwillige Feuerwehr Weiherhammer, sie bildet seitdem eine eigene Löschgruppe.
1974 - 100-jähriges Gründungsfest der Patenwehr, Werksfeuerwehr Hüttenwerk Weiherhammer. Am 14. April erhält die Löschgruppe Trippach einen TS-Anhänger.
1983 - Segnung und Inbetriebnahme des Löschfahrzeuges LF 8 am 29. Mai mit der Sonderausrüstung für Strahlenschutz, den zur damaligen Zeit Weiherhammer als einzige Wehr im Landkreis hatte.
Segnung des neuen LF 8 |
1988 - Im Frühjahr wurde ein Mehrzweckfahrzeug von der Freiwilligen Feuerwehr Etzenricht übernommen.
1989 - Baubeginn des neuen Feuerwehrgerätehauses in der Florianstraße.
1990 - Am 26. Februar wurde von der Berufsfeuerwehr Berlin ein gebrauchtes TRO-TLF erworben. Während der Feierlichkeiten vom 5. bis 8. Juli zum 30-jährigen Gründungsfest, erfolgte die Segnung des neuen Gerätehauses und TRO-TLF. Im Herbst konnte vom BRK Weiden ein Rettungswagen gekauft werden. Dieser wurde generalüberholt und zum Gerätewagen umgerüstet.
1993 - Erste Feier zu Ehren des Schutzpatron der Feuerwehren, des Heiligen Florian. Am 18. Juni Teilnahme an der Wiedergründung des Kreisfeuerwehrverbandes - als Gründungsmitglied eingetragen. Zum Abschluss und Krönung der Baulichkeiten des neuen Feuerwehrgerätehauses, wurde am 12. September der Floriansbrunnen gesegnet, gleichzeitig mit einem Mannschafts-VW-Buss, welcher aus Eigenmittel von der Polizei gekauft und in Eigenarbeit hergerichtet wurde.
1994 - Am 28. und 29. Mai feierte die Löschgruppe Trippach ihr 100-Jähriges.
100-Järiges Trippach. | 100-Jähriges Trippach. |
1996 - Bis dahin größter Brandeinsatz bei der Firma Bergler, gleichzeitig erster Arbeitstag des neuen Bürgermeisters Werner Windisch.
1998 - 31. Juli: Auflösung der Werksfeuerwehr. Fahrzeug und Ausrüstungsgegenstände wurden der Freiwilligen Feuerwehr Weiherhammer zu Verfügung gestellt. Leider fanden aber keine Aktiven der Werksfeuerwehr den Weg zur Freiwilligen Feuerwehr. Durch die Auflösung hatten wir auch keinen Patenverein mehr. Es war auch das biesher arbeitsreichste Jahr bei 80 Einsätzen mit 1.644 Stunden, was alle 4,5 Tage einen Einsatz bedeutet.
2000 - Aufgrund der neuen Patensuche - fündig geworden in Ilsenbach - verschob sich das Jubiläum um ein Jahr. Bis zum 40-jährigen Jubiläum war die Wehr auf 74 Aktive und neun Jugendliche angewachsen. Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten konnte das neue LF 16 den kirchlichen Segen bekommen. Die erste Frau beginnt ihren aktiven Dienst und drei Mädchen treten in die Jugendgruppe ein.
2001 - Häufige und langwierige Brandeinsätze in der Gußtec. Beurkundung der Partnerschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr Lugau in Brandenburg. Im Mai Anschaffung eines Anhängers mit Planenaufbau zum Transport der Ölsperre und des benötigten Schlauchmaterials.
2003 - Am 14. September erhielt das neue Mannschaftsfahrzeug Fiat Ducato seinen kirchlichen Segen.
2004 - Reichlich beschenkt wurde man vom Christkind mit einer neuen Tragkraftspritze.
2006 - Die aktive Wehr war auf 63 Mann geschrumpft und erste Nachwuchssorgen bei nur noch sieben Jugendlichen wurden erkennbar.
2007 - Vom Prüfdienst des Bezirkes Oberpfalz: Bestnote für Einsatzbereitschaft und Pflege der Gerätschaften. Negativ schlug der eklatante Platzmangel im Gerätehaus zu Buche.
2008 - Die Gemeinde kaufte ein neues Stromagregat und einen Schlauchtrocknungsschrank (zur Minderung des Platzmangels).
2009 - Anschaffung einer Wärmebildkamera durch die Gemeinde.
2010 - Antrag an die Gemeinde für eine Ersatzbeschaffung des in die Jahre gekommenen LF 8
2011 - Bürgermeister Werner Windisch informiert in der JHV der Feuerwehr, dass im Haushalt des Jahres 2012 das neue Löschfahrzeug eingeplant ist. Noch 2011 beginnen die Führungskräfte der Wehr mit der Suche nach einem geeigneten und zweckdienlichen Fahrzeug.
2013 - Am 12. März endet die lange Wartezeit. Das neue TSF-W konnte abgeholt werden. Da neben dem LF 8 auch der alte Gerätewagen abgegeben wurde, ist der Platzmangel im Gerätehaus beseitigt und ein zwischenzeitlich in Erwägung gezogener Anbau, hinfälig. Aus Eigenmitteln wurde noch ein Anhänger zur Aufnahme des P250 angeschafft, da das alte Fahrwerk nicht mehr verkehrstauglich war.
2014- In diesem Jahr wurde das 140- Jährige bestehen der Wehr nach Wiedergründung gefeiert. Ebenso feierte man in diesem Jahr das 30 jährige bestehen der Jugendfeuerwehr.
2018- wurde unser MZF stark Reparaturbedürftig. Aus diesem Grunde wurde gemeinsam mit der Ortsteilfeuerwehr Kaltenbrunn 2 neue MZF's angeschafft.
2019- In diesem Jahr feierte die Wehr ihr 145 jähriges bestehen. Dies wurde mit einem Kommersabend und einem 3 tägigem Fest mit Festzug gefeiert.
Mit der aktuellen aktiven Führungsmannschaft ist die Freiwillige Feuerwehr Weiherhammer auf einem sehr guten und stabilen Weg in die Zukunft.